Über 150 Jahre VfL Bleckede

Dies ist ein Auszug aus der Festschrift zum 125jährigen Bestehen des VfL Bleckede im Jahr 1987:

1862: Die Gründer und ihre Ideen 
Als sich vor 125 Jahren Kantor Gathmann, Konditor Napp, Zigarrenfabrikant Ammen, Tischlermeister Niemann, Böttchermeister Gebert und Sattlermeister Willde zusammenfanden, um im Spiel und Sport den Grundstein für den heutigen „VfL“ zu legen, glaubte niemand an eine so lange Geschichte der Sportbewegung in Bleckede. In Protokollen und Schriften ist diese Zeit exakt festgehalten und soll in der Zukunft fortgeschrieben werden. Mit dieser Festschrift zum 125jährigen Geburtstag wollen wir versuchen, die wichtigsten Stationen von der Gründerzeit bis heute aufzuzeichnen.

Zur Gründerzeit 1862 war der Sport noch kein Massenphänomen und das Turnen noch in der Entwicklung begriffen. Das Leben in Staat und Gesellschaft hatte ein völlig anderes Gesicht. Aber die Tugenden der Gründer des Vereins haben auch heute noch Geltung. Ohne Gemeinschaftssinn, Freude an Leistung und Wettkampf sowie Verantwortungsbewußtsein und natürlich eine große Portion Idealismus könnte der VfL auch in unserer Zeit nicht bestehen.

Der Anfang bis zur Namensgebung 
Aus den Gründungstagen des VfL ist wenig bekannt. Die ersten, gut leserlichen Aufzeichnungen beginnen 1865. Der neu gegründete Verein erfreut sich großer Sympathien, wird jedoch durch die politischen Verhältnisse sehr gehindert, sich weiter zu entwickeln. Es führt dazu, daß der Verein das Turnen und die Zusammenkünfte ganz einstellen muß. Zwar blüht das Turnen am Reck, Barren, Pferd und Springel dann wieder kurz auf, schläft aber in den Kriegsjahren 1870/71 wieder ein. Die Geräte müssen aus Mangel an Mitteln als Pfand für Schulden benutzt und schließlich verkauft werden. Im Jahre 1880 wird zum ersten Male der Vereinsname MTV in den Protokollen erwähnt, der Männerturnverein.

Die Zeit bis zur Jahrhundertwende 
Der Verein wird ab 1880 vom Zigarrenfabrikanten Ammen geführt. Es ist wieder ein Neubeginn. Der MTV erwirbt provisorische Turngeräte und übt unter der Leitung des Vorturners Schwerdtfeger auf der Marsch und auf Privatgrundstücken.

Am 15. Mai 1886 zählt der MTV 25 Aktive. Es wird regelmäßig und ordentlich geturnt, und Nichterscheinen wird mit einem Strafgroschen belegt. Mit Carl Grosse steht 1886 ein neuer Mann an der Spitze des Vereins. Es gibt die ersten öffentlichen Vorführungen, und der Säckelwart meldet mit Mark 36,95 einen außergewöhnlich hohen Kassenbestand. Der Sport in Bleckede wird langsam gesellschaftsfähig. Durch eifrige Propaganda nimmt der Verein an aktiven und passiven Mitgliedern zu. Ein erfreuliches Aufblühen ist die Folge. Der MTV (Männertrunverein) duldet nun auch weibliche Mitglieder. Oskar Ebeling steht zu dieser Zeit dem Verein vor, und C. Funk sorgt für die Finanzen. Der MTV unterhält schon freundschaftliche Beziehungen zu den benachbarten Vereinen in Neuhaus, Boizenburg, Lauenburg, Lüneburg und anderen Orten.

Tanzsaal – auch Turnhalle 
Am 15. August 1900 wird der Saal im Reimer’schen Gasthaus in Bleckede zur ersten Sporthalle des MTV (Gasthaus „Deutsches Haus“). Nun braucht der Sportbetrieb in den Wintermonaten nicht zu ruhen. Der MTV hat die 100-Mitglieder-Grenze weit überschritten. Neben Turnen präsentiert der MTV auch einen Spielmannszug. Fritz Lohmann führt ab 1906 einen nach oben strebenden MTV Bleckede. Am 9. Juli 1906 wird erstmalig von einer Sport-Unfall-Versicherung berichtet, damit Arzt- und Medizinkosten ersetzt werden können. Neben regelmäßigen Turntreffs kommt die Feierlichkeit nicht zu kurz. Maskeraden und Sommerfeste sind eine beliebte, stets sehr gut besuchte Einrichtung. An Eintrittsgeldern werden 50 Pfennig verlangt, die Mitglieder haben freien Eintritt. Inzwischen steht H. Reupke dem Verein vor. Zu dieser Zeit gibt es regelmäßige Turnvergleichskämpfe mit den Vereinen der näheren und weiteren Umgebung. Als H. Schröder in Leipzig beim Deutschen Turnfest sogar als Sieger hervorgeht, wird er bei seiner Rückkehr in Bleckede stürmisch gefeiert. Am 11. August 1912 blickt der MTV auf sein 50jähriges Bestehen zurück. Mit Bierkommers, Festzug durch die Stadt, Schauturnen und Jubiläumsball wird dieses Ereignis würdig gefeiert. Mit G. Ammen, F. Gebert und H. Niemann erleben noch 3 Gründungsmitglieder dieses Fest. Oskar Ebeling wird wegen seiner Verdienste um den Sport in Bleckede zum Ehrenmitglied ernannt.

Der MTV um 1900 mit seinem Präsidenten Oskar Ebeling
Der MTV um 1900 mit seinem Präsidenten Oskar Ebeling

1912 – Der BSK wird gegründet 
Im Sommer dieses Jahres werden erste Versuche gemacht, das Fußballspiel in Bleckede einzuführen. Unter der Führung von Wilhelm Thiele gründen Fußballinteressierte im Gasthaus „Brauner Hirsch“ in Bleckede den Fußballklub BSK, mit Heinrich Täger als 1. Vorsitzenden. Es existieren jetzt zwei sporttreibende Vereine in den Mauern Bleckedes. Obwohl beide Vereine ein gedeihliches Zusammenarbeiten auf allen Gebieten versprechen, ist es doch mehr ein Nebeneinanderleben mit vielen Reibereien. Das erste Fußballspiel des neuen BSK geht übrigens mit 0:8 Toren gegen Boizenburg verloren. In den ersten Jahren wird dem mittellosen BSK Unterstützung durch die in Deutschland zu dieser Zeit berühmte Hamburger Viktoria zuteil. Pfingsten 1913 weilt die Viktoria in Bleckede, und verbunden mit einem Spiel bleiben dem BSK 161,10 Mark als Reingewinn. Während der Kriegsjahre von 1914-1918 ruht in beiden Vereinen der Sportbetrieb. Am Ende des Krieges hat der MTV 28 und der BSK 16 gefallene Kameraden zu beklagen.

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen 
Der BSK beginnt seine Aktivitäten wieder im Februar 1919, und im Juni des gleichen Jahres wird im MTV wieder geturnt. Zum ersten Mal wird auf der Versammlung des MTV am 22. Juli 1919 der Wunsch nach einem Zusammenschluß mit dem BSK laut. Durch die Vereinigung und die damit verbundene größere Mitgliederzahl will man das Recht auf den Kauf einer eigenen Sportplatzanlage durchsetzen. Der BSK zahlt zu diesem Zeitpunkt 400 Mark jährlich an Pacht für eine Wiese. Ein Antrag an die Stadt auf Benutzung des Schützenplatzes zum Turnen oder Fußballspielen wird abgelehnt. Erst 1921 erwerben der MTV und der BSK zusammen für 6500 Mark die auch heute noch im Vereinsbesitz befindlichen Sportplatzanlagen an der Breetzer Straße. Der Besitz dieser Anlage läßt die Mitgliederzahl in beiden Vereinen enorm steigen, doch zu einem Zusammenschluß der Vereine kommt es nicht. Der MTV entsendet Turner zu Wettkämpfen nach nah und fern, und die Fußballer des BSK schrecken vor keinem Gegner zurück. Ein großes Ereignis ist das 5. Bezirkssportfest 1927 in Bleckede. Schon zu dieser Zeit werden die Namen Friedrich Müller und Otto Schulz bei allen Anlässen erwähnt. Otto Schulz ist es auch, der als Schriftwart des MTV mit ordnungsgemäßen Protokollen die Geschehnisse der damaligen Zeit festhält.

Der BSK und… ..der MTV um 1925.

Unter Friedrich Müller beim MTV und Karl-August Dierks beim BSK erreichen beide Vereine ihre sportlichen und gesellschaftlichen Höhepunkte. Das gesellschaftliche Leben wird vor allem im MTV ganz großgeschrieben. Vergnügen und Fahrten und Theateraufführungen wie z.B. „Schulten Marie“ begeistern. 1938 wird Hans Fricke Schriftführer im Bleckeder Sportklub. Die Entwicklung des 2. Weltkrieges läßt den Spiel- und Sportbetrieb in beiden Klubs ab 1940 völlig ruhen. Unter den Einwirkungen dieses Krieges wird das Vereinslokal des BSK „Brauner Hirsch“ mit allen errungenen Urkunden, Wimpeln und Unterlagen völlig eingeäschert.

Otto Schulz Karl-August Dierks Friedrich Müller

Die Entwicklung nach dem Krieg 
Schon im Oktober 1945, der 2. Weltkrieg ist beendet, finden sich die Sportler wieder zusammen. Zuerst sind es die Fußballer, die vor allem durch Hans Fricke und Guschi Meyer wieder dem Ball nachjagen. Dem MTV fehlt es durch Kriegseinwirkung an Übungsstätten und auch an Übungsleitern, um wieder turnen zu können. Die nach Bleckede verschlagenen Flüchtlinge geben dem Sport neuen Auftrieb. Friedrich Maus und Hans Fricke führen den BSK; beim MTV sind es Friedrich Müller und Otto Schulz. Der Wille zum sportlichen Wettkampf ist bei beiden Vereinen vorhanden, nur fehlt die Einwilligung der Militärregierung. Ab 1946 wird der BSK zum Spielbetrieb des Kreises Lüneburg zugelassen. Die eigene Sportplatzanlage ist von den englischen Besatzungsmächten belegt, und auf dem Schützenplatz kann nur bedingt Fußball gespielt werden. Inzwischen gibt es auch beim MTV die ersten Turnstunden. Amanda Lütgens ruft eine Frauen-Gymnastikgruppe ins Leben, und Ilse Nevoigt stellt eine Damen-Handballmannschaft auf die Beine. 1947 steht dann die eigene Sportplatzanlage den Vereinen wieder zur Verfügung. Ein erster massiver Umkleidetrakt wird gebaut. Im Saal der Gastwirtschaft „Deutsches Haus“ findet langsam wieder regelmäßiger Turnbetrieb statt, und Veranstaltungen und Vergnügen nehmen ihren Anfang. Die Maskeraden im „Deutschen Haus“ und in Fehlhaber’s Hotel sind noch heute vielen in Erinnerung.

Die Handballdamen Arnold Börstling Hans Fricke

1948 – Der Zusammenschluss 
Am 26. Januar 1948 ist es dann endlich soweit, 168 Mitglieder beider Vereine (MTV und BSK) treffen sich im Reimer’schen Gasthaus und verbinden sich zum VfL von 1862 Bleckede e.V. mit Arnold Börstling als 1. Vorsitzenden. Damit wird ein langersehnter Wunsch erfüllt. Um die Verwirklichung dieser Fusion haben sich besonders Hermann Reimers, Hans Fricke, Friedrich Müller und Otto Schulz verdient gemacht. Der VfL fängt an sich zu entwickeln, und neben den schon Erwähnten prägen Sportler wie Friedrich Laffers, Otto Kleist, Johann Janzen, Heinrich Wiese und Guschi Meyer das Bild des jungen Vereins. 1948 zählt der Verein bereits 317 eingetragene Mitglieder. Mit Fußball, Feldhandball, Tischtennis, Turnen, Faustball, Gymnastik, Leichtathletik und Tennis weist der VfL 8 Abteilungen auf und zeigt hier schon die Richtung zum Breitensport. In den darauffolgenden Jahren erzielen die VfL-er beachtliche Erfolge. So holen die Fußballer 1949 den Kreismeistertitel nach Bleckede, und Spieler wie Theiding, Mieler, Schaak, Schütte oder Claus, sind heute noch in Erinnerung. Bei Turnwettkämpfen auf Kreis- und Bezirksebene zählen die Bleckeder immer zu den Siegern. Das Feldhandballspiel, das anfänglich großen Zuspruch hat, geht immer mehr zurück und schläft schließlich ganz ein. Die Tischtennisspieler schaffen Anfang der fünfziger Jahre den Aufstieg von der Kreisklasse bis zur Verbandsliga. Wer erinnert sich nicht an die großartigen Spieler dieser Abteilung gegen Wolfsburg oder Celle im stets überfüllten Saal bei Hermann Meyer in Altwendischthun. Es setzt eine allgemeine Aufwärtsentwicklung ein, nur mangelt es weiterhin an Sportgeräten, und für jedes Geschenk zeigen sich die Sportler dankbar. Was heute kaum möglich ist, wird bis 1956 vom VfL reibungslos praktiziert: Die Fuß- und Faustballer fahren mehrmals zu Vergleichskämpfen nach „drüben“ und spielen in Boizenburg, Lübtheen, Neuhaus, Güstrow und Leipzig. Auch ein Gegenbesuch ist damals noch möglich.

Fußballer und Handballer 1950

Der VfL unter neuer Führung – 1954 bis 1962 
Im Frühjahr 1954 übernimmt Johann Janzen die Führung des VfL Bleckede. Friedrich Müller wird einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 1955 findet der Fußballverbandstag in Bleckede statt. Karl Laue, der 1. Vorsitzende des Niedersächsischen Fußballverbandes, spricht aus diesem Anlaß vor einer großen Zuschauermenge im Bleckeder Schloßpark. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf fast 500 angestiegen. Die Fußballer entwickeln sich zur größten Abteilung des VfL und behaupten sich über Jahre in der Bezirksliga. Neben vier Herren- nehmen fünf Jugendmannschaften am Punktspielbetrieb teil. Zu dieser Zeit schaffen aus den Reihen des VfL talentierte Fußballer den Sprung durch Vereinswechsel nach oben. So spielt mit Helmut Tybussek bei Preußen Münster sogar ein Bleckeder in der Fußballbundesliga. Helmut Müller und Friedel Jahnke bei Teutonia Uelzen sowie Werner Kleiner beim LSK schaffen den Aufstieg bis in die höchste Amateurliga. Neben dem Fußball ist 1958 die Errichtung der ersten Turnhalle in Bleckede ein Höhepunkt. Der VfL kann dadurch sein sportliches Angebot erweitern. Vor allem die Jugend nutzt die vom VfL angebotenen Hallensportarten. Die ersten Gehversuche einer Badmintonabteilung werden registriert. Aus beruflichen Gründen verläßt Hans Fricke 1959 Bleckede. Zum Zeichen seiner Verdienste um den VfL ernennt man ihn zum Ehrenmitglied. Otto Schulz wird für den inzwischen verstorbenen Friedrich Müller Ehrenvorsitzender. Die Fußballer können zwischenzeitlich den Abstieg aus der Bezirksliga nicht vermeiden, steigen jedoch rechtzeitig zum 100. Geburtstag des VfL wieder auf.

Der 100. Geburtstag 
1962 feiert der VfL Bleckede seinen 100. Geburtstag mit vielen sportlichen Veranstaltungen. Der Höhepunkt ist ein internationales Fußball-Pokalturnier zu Pfingsten mit Gästen aus Schweden, Holland und Berlin. Eine Festschrift wird erstellt, und der VfL ist stolz auf das bisher Erreichte. Friedrich Jahnke übernimmt 1962 für Hans Fricke den Posten des Schriftführers im Verein, und von 1963 an kümmert sich Helmut Müller um die Finanzen des VfL. Rechtzeitig zum Jubiläum entsteht auf dem vereinseigenen Gelände der erste massive Aufenthaltsraum. Zwar steht es zu dieser Zeit noch nicht sehr gut um die Finanzen des Vereins, doch mit viel Eigenleistung und ehrenamtlichem Zupacken wird die VfL-Sportplatzanlage zu einem Schmuckstück. Die Mitglieder Willi Kempe und Niko Spittkowsky erstellen unentgeltlich den Bau einer Rohrbarriere, die noch heute das große Spielfeld umgibt.

Die Entwicklung in den sechziger Jahren 
Der VfL ist weiter im Aufwind. In allen Abteilungen stehen qualifizierte Übungsleiter zur Verfügung, und der Jugend in Bleckede wird ein vielseitiges, interessantes Sportprogramm geboten. Nach elfjähriger Vereinsführung tritt der verdienstvolle 1. Vorsitzende Johann Janzen aus Altersgründen zurück. Seine Leistungen würdigt man mit der Ernennung zum Ehrenmitglied. In Friedrich Laffers findet der VfL nicht nur einen würdigen und verdienstvollen Nachfolger, sondern macht einen ungeahnten Glücksgriff. Voller Dynamik und der ihm eigenen Antriebskraft führt er nun den Verein. Ihm zur Seite steht ein Kreis schwungvoller und begeisterter Mitarbeiter, die sich allesamt durch besondere Tatkraft auszeichnen. Die steigende Mitgliederzahl füllt natürlich auch die Kasse des VfL, und mit Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln beginnt der Verein zu investieren. Die eigene Sportplatzanlage wird um ein weiteres Rasenspielfeld erweitert. Es entstehen eine Kunststofflaufbahn und eine Weitsprunganlage sowie ein modernes Umkleidehaus mit Dusch- und Toilettenanlagen. Nach dem Bau des Schulzentrums und einer zweiten Turnhalle in Bleckede hält der Zulauf zu den verschiedenen Abteilungen verstärkt an. Mit Prellball hat sich der VfL um eine weitere Abteilung vermehrt. Marie-Luise Rase macht den Volkstanzsport beim VfL populär. Neben einer Erwachsenengruppe baut sie mit Heidi Arndt drei Kindertanzgruppen auf, die den VfL bis heute bei vielen Veranstaltungen würdig vertreten. Der Faustballsport verliert an Interesse, dafür entwickelt sich beim VfL der Prellballsport um so schneller.

Johann Janzen Heinrich Wiese

Breites Sportangebot bis heute 
Ein besonderes Ereignis ist zweifelsohne am 25. Juni 1972 das Gau-Kinder-Turnfest in Bleckede, das der VfL auf der vereinseigenen Sportplatzanlage perfekt abwickelt. Für über tausend Kinder wird auf den Rasenspielfeldern, den Laufbahnen oder im Wald ein fröhliches Fest veranstaltet.

Der Bau der Schulsporthalle läßt den Handballsport wieder aufleben. Den Normmaßen entspricht diese neue Halle jedoch nicht, weil in Länge und Breite einige Meter zum Ausüben des Hallenhandballsports fehlen. Die Handballer fusionieren darum mit dem TuS Neetze zu einer Spielgemeinschaft und nutzen somit bis heute die inzwischen in Neetze erstellte Großraum-Turnhalle. Dafür reicht der Platz in der Bleckeder Halle jedoch für Volleyball und Badminton, wobei die Badmintonfreunde inzwischen mit Erfolg am Punktspielbetrieb teilnehmen. 1974 präsentiert der VfL am 9. Oktober die zu diesem Zeitpunkt modernste Flutlichtanlage im Landkreis Lüneburg.

Die erfolgreiche zehnjährige Führungsarbeit von Fritz Laffers geht 1976 zu Ende. Seine Verdienste werden mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Otto Kleist, der seit 1945 bestens mit der Vereinsarbeit vertraut ist, übernimmt nun den Posten des 1. Vorsitzenden.

Inzwischen ist die Zahl von den 7 Gründungsmitgliedern auf 700 angewachsen. Die Angebotspalette des Vereins erweitert sich enorm. Die Fußballer haben einen offiziellen Trainer, und die sportlichen Erfolge lassen in keiner Abteilung auf sich warten. In jedem Jahr bringen vor allem die Jugendfußballer einen Meistertitel nach Bleckede. Einen großen Anteil an diesen Erfolgen hat besonders Heinrich Wiese, Jugendobmann, der neben Guschi Meyer und Wilhelm Michels inzwischen zum Ehrenmitglied ernannt ist. Als Mitte der siebziger Jahre die moderne Außenschulsportanlage entsteht, hält der Zulauf zum VfL verstärkt an. Die hervorragenden Bedingungen dieser Anlage werden vom VfL voll genutzt.

Dieter Schmidt versteht es als junger Übungsleiter sehr schnell, die Jugend zu begeistern und eine Leichtathletikabteilung auf die Beine zu stellen. Er sammelt mit seinen trainingsfleißigen Athleten einen Meistertitel nach dem anderen für den VfL. Der LA-Mittelstreckler Stefan Steinhauer schafft es bis zum Niedersachsenmeister und wird aufgrund seiner großen sportlichen Erfolge sogar zum Sportler des Jahres im Landkreis Lüneburg gewählt.

Nach der Fertigstellung der Schwimmhalle im Schulzentrum gibt es bald eine Schwimmabteilung, und regelmäßig kann der VfL Schwimmkurse anbieten.

Der Versuch, eine Seniorenturngruppe auf die Beine zu stellen, scheitert. Dafür gelingt dem VfL der Aufbau einer Behindertensportgruppe. 1977 wird der bisherige Posten eines Schriftführers in „Geschäftsführer“ umbenannt. Diese Aufgabe wird von Dieter Gnibba und Friedrich Jahnke wahrgenommen.

Ein Verlust ist der Rücktritt von Hans Ulrich Feger als Übungsleiter im Jugend-Turnbetrieb. Danach verliert das traditionelle Turnen der Jungen beim VfL immer mehr an Bedeutung. Der Trend zu den Ballspielarten ist nicht aufzuhalten. Jedoch versteht es der VfL, Lücken im Vorstand oder in der Übungsleiterschaft stets durch qualifizierte Leute zu schließen.

In die etwas ruhig gewordene TT-Abteilung z.B. bringt Bodo Laubsch wieder Leben. Unter seiner Führung kommt es bei den TT-Spielern zu bemerkenswerten Erfolgen.

Inzwischen setzt Geert Wuttke die Arbeit von Bodo Laubsch genau so erfolgreich fort. Manche sportliche Tradition muß modernen Ansichten weichen; so hält z.B. Trikotwerbung beim Hand- und Fußball ihren Einzug, und der bezahlte verdrängt immer mehr den ehrenamtlichen Übungsleiter.

Friedrich Jahnke